fröhlicher, lachender Mann

Glaube, der trägt – Vertrauen lernen

Jürgen Ferrary
11. Juni 2025

Vor einigen Jahren wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, um einer christlichen Oberschule hier in Berlin einen neuen Namen zu geben. Ich habe damals mitgemacht – und mein Vorschlag wurde tatsächlich ausgewählt. Bis heute heißt die Schule „Corrie ten Boom Schule“.

Corrie ten Boom ist eine Frau, deren Leben mich zutiefst fasziniert. Aus ihrem Glauben heraus wurde sie zur Widerstandskämpferin gegen die Nationalsozialisten – und bezahlte dafür einen hohen Preis. Ihre Familie wurde verraten, verhaftet, alle kamen ums Leben – nur Corrie überlebte wie durch ein Wunder. Nach dem Krieg begann sie einen Versöhnungsdienst und vergab sogar öffentlich einem früheren KZ-Wachmann, der bei einem ihrer Vorträge plötzlich auftauchte.
Was für eine Kraft. Was für ein Glaube.
Wenn du Ermutigung für deinen eigenen Glauben suchst, dann lies ihr Buch: „Die Zuflucht“.

Ich bin immer wieder bewegt davon, wie manche Christinnen und Christen Leid und Angst durchstehen – und dabei ihren Glauben nicht verlieren. Im Gegenteil: Es wirkt manchmal so, als wären Bedrängnisse wie Benzin, das den Glauben noch mehr entflammt.

Ich frage mich oft: Wie kann so ein tragender, standhafter Glaube entstehen – ein Glaube, der nicht bei jedem Sturm umgeworfen wird?

Denn wir alle stehen mitten in einem Kampf. Nicht mit Waffen und Gewalt, aber in einem geistlichen Kampf um unsere Herzen und Seelen. Paulus schreibt in 1. Timotheus 6,12 (HfA):
„Kämpfe den guten Kampf des Glaubens! Erringe so das ewige Leben. Dazu hat dich Gott berufen, und das hast du vor vielen Zeugen bekannt.“
Dieser Kampf lohnt sich. Denn selbst wenn wir nichts sehen oder spüren: Gott ist am Werk. Er lässt uns nicht allein. Er hat einen guten Plan für unser Leben – selbst dann, wenn es sich ganz anders anfühlt.

Der Hebräerbrief beschreibt den Glauben so (Hebräer 11,1 NGÜ):
„Was ist denn der Glaube? Er ist ein Rechnen mit der Erfüllung dessen, worauf man hofft – ein Überzeugtsein von der Wirklichkeit unsichtbarer Dinge.“

Eigentlich tragen wir diesen Glauben von Anfang an in uns. Babys haben ein Urvertrauen: Sie rechnen damit, dass jemand kommt, wenn sie schreien. Sie vertrauen ganz natürlich darauf, dass Mama oder Papa da sind und sie versorgen.
Aber je älter wir werden, desto mehr verlieren wir dieses Vertrauen – durch Enttäuschungen, durch Angst, durch Erfahrungen.

Deshalb ist es so wichtig, dass unser Glaube wächst – dass er tiefer wird, verwurzelter. Denn je mehr du Gott vertraust, desto weniger wird dich die Angst im Griff haben.

Corrie ten Boom war tief verwurzelt im Wort Gottes. Sie kannte die Zusagen der Bibel – und den Gott, der dahintersteht. Nicht einen Gott der Angst, sondern einen Gott, der liebt, der stärkt, der tröstet. Einen Gott, der selbst in den dunkelsten Momenten noch Hoffnung schenken kann. Einen Gott, der sagt:
„Fürchte dich nicht!“

Solch ein Glaube wächst nicht an einem Tag. Aber er wächst – Schritt für Schritt. Und mit jedem Schritt in Vertrauen wirst du erleben:

Dein Glaube vertreibt deine Angst.

Sei gesegnet!

„Gott hat keinen Notfallplan. Er hat nur einen – und der heißt: Hoffnung“ (Corrie ten Boom).

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